Olivenblatt

Der Olivenbaum ist eine immergrüne Pflanze, das heißt, er verliert zu keiner Jahreszeit all sein Laub, sondern mehrere Jahre alte Blätter werden jahreszeitunabhängig abgeworfen. Die gegenständigen, kleinen Laubblätter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel ist 2 bis 5 mm lang. Die einfache, ledrige Blattspreite ist schmal lanzettlich bis elliptisch, selten schmal eiförmig, 1,5 bis 10 cm lang, 0,5 bis 2 cm breit, ganzrandig und läuft lanzettenförmig spitz nach vorne zu. Auf beiden Seiten der Mittelrippe befinden sich 5 bis 11 Hauptseitennerven. Die Blattoberseite ist graugrün. Die silbrig glänzende und grau gefärbte Blattunterseite besitzt kleine Härchen; sie sind als Sternhaare oder sternförmige Schuppenhaare ausgebildet, die die Wasserabgabe des Baumes vermindern, indem sie die Diffusion von Wasserdampf aus den Spaltöffnungen vermindern.

Tradition
Intus mulso, foris oleo (innerlich Honig mit Wein, äußerlich Olivenöl) zitierte der römische Feldherr Pollio den griechischen Philosophen Demokrit, als er von Kaiser Augustus nach der Ursache seiner körperlichen und geistigen Frische im hohen Alter von über 100 Jahren befragt wurde.

Oder: Zwei Flüssigkeiten sind es, die dem menschlichen Körper angenehm sind. Innerlich der Wein und äußerlich das Olivenöl, die beide von Bäumen stammen. Aber das Öl ist das Notwendigere. So äußerte sich vor 2000 Jahren der römische Historiker und Naturforscher Plinius.

Bis heute hat sich das Wissen um die pflegenden Eigenschaften des Olivenöls überliefert. In Vergessenheit sind die Blätter vom Olivenbaum geraten. In der Antike aber waren ihre Eigenschaften hoch geschätzt.

So wird seit jeher berichtet, dass Oliven, Olivenöl und die Blätter des Baumes für diese Zwecke über Tausende von Jahren verwendet wurden, um das Wohlbefinden und die Vitalität zu steigern.

Und sogar die Kerne der Oliven sind kosmetisch von Nutzen. Feinst zermahlen werden sie in Peeling-Produkten verarbeitet, um Hornschüppchen zu lösen und den Teint zu verfeinern.

Moderne Forschung
Nicht nur im Öl der Oliven stecken eine Menge Hautpflegender Substanzen. In viel höherer Konzentration finden wir diese in den Blättern der Bäume. Als Inhaltsstoffe der Olivenblätter konnten französische Forscher hoch wirksame Radikalenfänger nachweisen.

Labortests zeigten, dass insbesondere der Bitterstoff Oleuropein die Bildung elastischer Fasern in der Haut anregen kann. Diese straffende Wirkung kann nun verstärkt in der Anti-Aging-Pflege eingesetzt werden. Insgesamt haben die Blatt-Extrakte ein enorm hohes Schutzpotenzial, nicht nur für trockene oder reife Haut.

So wird der Extrakt aus Olivenblättern, der bereits seit der Antike als natürliches Anti Aging Einsatz findet, Grundlage einer neuen Kosmetik. 1969 wurden die aktiven Sequenzen des Extraktes von Forschern der Upjohn Company erforscht und isoliert – namentlich die Elenolsäure, ein Spaltprodukt des Oleuropein.

Viele ausführliche Studien wurden durchgeführt und belegen diese Aktivitäten.

Damit ist Olivenblattextrakt prädestiniert für eine kosmetische Anwendung. Neben der antimikrobiellen Aktivität stehen weitere Wirkungsweisen für die kosmetische Anwendung im Vordergrund der Forschung.

Weitere nachhaltige Studien bescheinigen dem Olivenblattextrakt hohe antiradikalische und antioxidative Eigenschaften.

Die moderne Phytopharmakologie stuft den Synergie-Effekt als entscheidend ein für die Wirkung des Olivenblattextraktes. Deshalb gilt der native, nicht angereicherte Extrakt als optimales Wirkprinzip. So sind die nativen Extrakte mit einer Mischung von bekannten und noch unbekannten Phenolen in viel niedrigeren Konzentrationen weit wirksamer als einzelne getestete Verbindungen.