Naturheilkunde

Der Begriff Naturheilkunde bezeichnet ein Spektrum verschiedener therapeutischer Maßnahmen, die sich keiner technologischen Hilfsmittel bedient und die körpereigenen Fähigkeiten zur Selbstheilung (Spontanheilung) aktivieren soll. Dazu bedient sie sich bevorzugt in der Natur vorkommender Mittel oder Reize.

Naturheilkunde ist Regulationstherapie. Das heisst, sie versucht das „Regelsystem Mensch“ durch Anwendung von Heilmitteln und Heilreizen, wieder in die Lage zu versetzen, selbst mit Krankheiten fertig zu werden. Dies setzt voraus, dass der Körper noch ansprechbar für solche Behandlungsreize ist – was aber meist der Fall ist! Ausnahmen betreffen z.B. schwere Erschöpfungszustände, Endstadien auszehrender Erkrankungen oder bestimmte medikamentöse Behandlungen.

Die moderne Erweiterung der Naturheilverfahren nennt sich Regulationsmedizin. Die Regulationsmedizin geht davon aus, dass nicht ein Organ allein erkrankt, sondern der ganze Organismus dabei mit betroffen ist. Die Regulationsmedizin wirkt indirekt durch die Anregung, Aktivierung und Unterstützung körpereigener Selbstheilungskräfte, die hier als Regulationsvorgänge verstanden werden.

Die Stärken der Regulationsmedizin liegen vor allem im Bereich der funktionellen und chronischen Erkrankungen, für die unsere „normale“ Medizin trotz modernster Untersuchungstechniken keine ausreichende Erklärung findet. Wie oft wird der Patient mit dem Hinweis auf psychosomatische Beschwerden dann allein gelassen und sucht die Hilfe außerhalb der „Schulmedizin“.

Eine besondere Bedeutung kommt in der Naturheilkunde und Regulationsmedizin auch der Prävention, der Krankheitsvorbeugung, zu. Durch eine „gesunde“ Lebensweise lassen sich viele Erkrankungen von vornherein vermeiden. Hier spielt die Mitarbeit des Patienten eine übergeordnete Rolle. Eines der wichtigsten Anliegen der Naturheilkunde und Regulationsmedizin ist der „mündige Patient“, der bereit ist, an seiner Heilung aktiv mitzuarbeiten.

„Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel, und eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein.“ Hippokrates, der Vater der europäischen Heilkunst, erkannte dies bereits 400 Jahre vor Christi Geburt. Er erreichte das für damalige Verhältnisse geradezu biblische Alter von 83 Jahren.

Der menschliche Körper besteht aus hundert Billionen Zellen. Durch die Funktion der Organe und Kanäle wird die Unversehrtheit der Zellen aufrechterhalten. Wenn ihnen die Nährstoffe in richtigem Verhältnis und richtiger Menge zugeführt und die Schlacken ausgeschieden werden, ist das Leben der Zellen gesichert. Überernährung führt zu Verschlackung, Unterernährung zu Energieverlust – die Folge ist Funktionsunfähigkeit der Zellen.